Referenzen

Ferienremise Berlin

Der besondere Ort für Urlaube und Festlichkeiten in Berlin

Mitten in Berlin-Schöneberg lag ein verschlafenes und über die Jahre vernachlässigtes Stück Berliner Geschichte in Form eines besonderen Gebäudeensembles mit klassischem Innenhof. Die ZHN-Architekten haben sich dieser Herausforderung angenommen und das Gebäude innerhalb kürzester Zeit in eine besondere Eventlocation umgebaut. Heute ist die FERIENREMISE BERLIN ein beliebter Ort für Reisende aus aller Welt und ein lebendiger Treffpunkt für den Schöneberger Kiez.

2012 – 2013
BGF 477 qm

Nutzungskonzept

Der Ursprung des Hauses entstand 1862 als erstes Gebäude in der Kolonnenstraße, damals noch auf freiem Feld. Es war ein kleines Haus, etwa im Bereich nördlich des Treppenhauses im Seitenflügel, errichtet durch den Glasermeister Gustav Herz. Für den wachsenden Betrieb des Glasermeisters wurden dem Gebäude nach und nach weitere Teile für Werkstatt und Laden hinzugefügt und es entstand die klassische Hofanlage aus Hinterhaus, Seitenflügel und Vorderhaus.

Allein schon aus unserer Rolle heraus als Architekten und Bauherren gleichzeitig hatten wir bei dieser Sanierung besondere Anforderungen an die Vielseitigkeit des Hauses. Es muss gewährleistet sein, dass durch den Umbau mehrere verschiedene Nutzungskonzepte in dem Gebäude ermöglicht werden. Auch muss es flexibel sein und sich verschiedenen Nutzungen auch in der Zukunft anpassen können. Dazu griffen wir die bestehende Struktur in der sich die Verquickung zwischen Wohnen und Gewerben über die Nutzungsgeschichte hin abbildet.

Der hintere Gebäudeteil eignet sich eher für Wohnen. Aber auch dort waren zum Teil kleine Werkstätten. Aus der Bauakte geht hervor, dass der ehemalige Dachboden des Hinterhauses in den 20er Jahren für Schlafgänger genutzt wurde; Menschen, die in der Stadt keinen festen Wohnsitz hatten und dort über nachten konnten.

In erster Linie griffen wir hier die Wohnstruktur auf. Wir entwickelten 4 Einheiten, die sowohl als Wohnung als auch als Appartement funktionieren. Aus wirtschaftlichen Gründen mussten wir dann die Appartement-Lösung favorisieren. Wir verzichteten auf einzelne Stromzähler und fassten alles zu einer Einheit zusammen. Die Werkstatt im Erdgeschoss des Hinterhauses hatten wir ursprünglich für unser Büro vorgesehen. Für das Appartementkonzept bauten wir diesen Raum schließlich zur Kochwerkstatt und zum Gemeinschaftsraum aus. Es gibt einen Beamer, einen Kicker, einen Kaminofen und eine großzügige Küche.

Aus dem Musikübungsraum im Obergeschoss des Vorderhauses gestalteten wir unseren Supperclub für Veranstaltungen jeder Art. Als Gestaltungselement hoben wir dort die wuchtigen Deckenbalken der Geschossdecke hervor, die nun frei im Raum zu sehen sind. Das Café im Erdgeschoss entstand auf der Fläche des ehemaligen Uhrenladens, für den wir eine Ersatzfläche im Nachbarhaus besorgten. Das Café profitiert von der einzigartigen Hofsituation.

Die ausgebaute Lounge eignet sich für alle möglichen Veranstaltungsformate vom Frühstückscafé bis zur Cocktailbar und für Feiern jeder Art.

Fotos: Kei Sugimoto; ZHN