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Lichtskulptur Olympiastadion

Ein Ort der Information als architektonisches Highlight

Das Berliner Olympiastadion ist eine moderne Sportstätte und zugleich als Teil eines Baudenkmals von europäischem Rang ein signifikantes Zeugnis der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Im Zuge seiner denkmalgerechten Sanierung und Modernisierung für die Fußballweltmeisterschaft 2006 erhält es eine historische Kommentierung, mit der die Anlagen, Gebäude und Kunstwerke des ehemaligen „Reichssportfeldes" erläutert werden.

2004 – 2005
300.000 €
Leistungsphasen 1 - 9
Schlüsselfertige Realisierung

Kunstwettbewerb „Ort der Information"

Die Walter Bau-AG hat in Abstimmung mit dem Land Berlin, vertreten durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport im März 2004 einen Kunstwettbewerb mit acht eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern, Architektinnen und Architekten für einen Ort der zentralen Information vor dem Olympiastadion Berlin ausgelobt.

Das Berliner Olympiastadion ist eine moderne Sportstätte und zugleich als Teil eines Baudenkmals von europäischem Rang ein signifikantes Zeugnis der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Im Zuge seiner denkmalgerechten Sanierung und Modernisierung für die Fußballweltmeisterschaft 2006 erhielt es eine historische Kommentierung, mit der die Anlagen, Gebäude und Kunstwerke des ehemaligen „Reichssportfeldes" erläutert werden.

Der Ort der zentralen Information soll auf die historische Kommentierung des Olympiastadions hinweisen und sie thematisch ergänzen. Er steht dem Besucher auch dann zur Verfügung, wenn das Stadion für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Für die Standortwahl wurden den Wettbewerbs-Teilnehmerinnen und -Teilnehmern deshalb der Vorplatz vor dem Olympischen Tor und der Olympische Platz vorgeschlagen.

Ziel des Kunstwettbewerbs war es, ein künstlerisches bzw. baukünstlerisches Objekt zu entwerfen, das als visuell prägnantes Zeichen die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich zu ziehen vermag. Es sollte der vielschichtigen Bedeutung des Ortes und dem sachlichen und zurückhaltenden Charakter der historischen Kommentierung angemessen sein und ästhetisch nicht mit der unter Denkmalschutz stehenden Architektur der Sportstätten konkurrieren.

Die neunköpfige Jury hat am 10. Juni 2004 unter Vorsitz von Herrn Professor Norbert Radermacher die Arbeit der Architekten Zerr Hapke Nieländer, Berlin, zur Realisierung empfohlen.

Der Entwurf schlägt eine schmale, 18 Meter hohe Lichtskulptur vor, die in ihrer Qualität einer Laterna Magica die Informationspräsentation über Monitore einschließt. „Das Interesse wird über die Schönheit der Lichtinstallation geweckt und nicht durch eine Zeigefinger-Pädagogik. Gleichzeitig sind die Motive aber auch (zum Teil dunkle) Schatten der Geschichte und ziehen vorbei wie Träume." (Zitat Verfasser)

Das Preisgericht ist überzeugt davon, dass die räumliche Kraft, die formale Klarheit und Eigenständigkeit sowie die ausgeprägte Zeichenhaftigkeit des Entwurfs die Aufmerksamkeit der Stadiongäste zu gewinnen vermag. Als deutliche Abweichung von der vorhandenen Architektur und der vorgegebenen Achse stellt die Lichtskulptur als „Nadel" im Vorplatz einen gelungenen, gleichwohl zurückgenommenen Gegenakzent zu den Türmen des Olympischen Tores dar, ohne den Blick auf den historischen Ort zu verstellen.

Fotos: Hanns Joosten; ZHN